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Gewerkschaftstag 2024

Neuer Landesvorstand gewählt

09.06.2024

Anne Leipold, Emanuel Hege, Christine Bilger, Markus Pfalzgraf, Milva-Katharina Klöppel. Bild: Waldemar Gress

Bei der Delegiertenversammlung in Karlsruhe gab es überwältigende Mehrheiten für neue und jüngere Vorstandsmitglieder. Inhaltlich ging es um Medienkompetenz

Es ist das höchste Gremium des DJV Baden-Württemberg: Alle zwei Jahre fassen die Delegierten auf dem Gewerkschaftstag Beschlüsse darüber, wie es mit dem Verband weitergehen soll. Dazu gehören vor allem die Vorstandswahlen.

Der bisherige Landesvorsitzende Markus Pfalzgraf wurde mit 86 Prozent der Stimmen zum zweiten Mal wiedergewählt. Der Fernseh- und Radiojournalist ist seit 2020 im Amt. Seine Stellvertreterin Christine Bilger, Polizeireporterin bei der Stuttgarter Zeitung/ Stuttgarter Nachrichten (StZN), wurde mit 97,5% der Stimmen wiedergewählt. Die bisherige Schatzmeisterin Geraldine Friedrich trat nicht mehr an, auf ihren Posten wurde Anne Leipold gewählt, die als freie Journalistin für verschiedene Lokal- und Regionalzeitungen schreibt. Emanuel Hege, StZN-Lokalreporter in Ludwigsburg, kam zum zweiten Mal in den Vorstand – und erstmals Milva-Katharina Klöppel, frühere Zeitungsredakteurin und jetzt Sprecherin bei der Stadt Heilbronn. Beide bekamen jeweils 100% der Stimmen der rund 40 Delegierten beim Gewerkschaftstag in Karlsruhe. Gegenkandidaturen gab es keine.

Inhaltlich ging es um Medienkompetenz. In seinem Leitantrag fordert der DJV von der Landespolitik, mehr Medienbildung in die Schulen zu bringen, und von dort aus in die ganze Gesellschaft. Denn das ist keine Generationenfrage: Es gibt Jüngere wie Ältere, die Qualitätsmedien nicht mehr vertrauen oder nicht mehr von unseriösen Angeboten unterscheiden können. Selbst medienaffine Leute sprechen inzwischen schon von „den Medien“: Vorurteile sind weit verbreitet, und viele machen sich nicht mehr die Mühe, genau hinzuschauen, welche Nachricht oder welches Bild woher kommt, wer es gemacht und bearbeitet hat, oder ob es überhaupt auch nur plausibel ist. Die Abkehr von vertrauenswürdigen Quellen ist ein Problem für die ganze Gesellschaft. Denn eine Studie hat gezeigt: Dort, wo es keine Zeitungen, Medien vor Ort mehr gibt, gewinnen demokratiefeindliche Kräfte an Boden. Deshalb müssen wir als DJV nicht nur für Medienvielfalt einstehen, sondern auch dafür, dass die Menschen ihr Verhältnis zu den Medien besser ordnen und einordnen können, so der Geist des Beschlusses. Der Verband wird sich an die entsprechenden politischen Stellen wenden und auf ein Gesprächsangebot hoffen.

Beim Gewerkschaftstag ging es auch um innerverbandliche Reformen. Dazu werden wir in Kürze die Mitglieder gesondert informieren.

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