Fünf Tage Warnstreik
Streikversammlung mit Rekordbeteiligung
Foto: Gregor Schwarz
Es herrscht kein vorweihnachtlicher Friede bei StZN und ZGS: Fünf weitere Tage Warn- und Solidaritätsstreik lautet die Antwort der Beschäftigten auf die dickköpfige Weigerung der Geschäftsführung, endlich Tarifverhandlungen aufzunehmen. An der Streikversammlung am heutigen Donnerstag im Gewerkschaftshaus nahmen mehr Mitarbeiter*innen teil als je zuvor.
Eine denkwürdige E-mail der Geschäftsleitung an die Belegschaft und eine Betriebsversammlung als "Open House" zu Beginn der Woche, welche von einer Kollegin als "einziger Fiebertraum" bezeichnet wurde, hatten viele Kolleg*innen in Rage gebracht. Dem vorausgegangen war eine erneute Aufforderung der Gewerkschaften an den Geschäftsführer Herbert Dachs, doch endlich Verhandlungstermine zu vereinbaren. Dies sogar verbunden mit einem Angebot, für die Zeit der Verhandlungen weitere Streikaktionen auszusetzen.
Die Antwort der Arbeitgeberseite darauf: Ein klares Nein! Man wolle ausdrücklich keine Tarifverhandlungen, sondern höchstens eine Lösung auf "betrieblicher Ebene". Gemeint ist eine Vereinbarung mit dem Betriebsrat über "Vergütungsgrundsätze", welche aber schon aus rechtlichen Gründen nicht den gleichen Inhalt und die gleiche Durchsetzbarkeit haben kann wie ein (Haus-) Tarifvertrag. Warum das für uns keineswegs akzeptabel ist, war auch Thema bei der heutigen Versammlung, zu der gut 150 Kolleg*innen den Weg ins Gewerkschaftshaus gefunden hatten. Die hohe Streikbeteiligung lässt erwarten, dass es in den nächsten Tagen zu empfindlichen Einschnitten bei den viel und gerne gelesenen Zeitungsausgaben vor den Weihnachtsfeiertagen kommt.
Emanuel Hege, Mitglied des DJV Landesvorstandes, brachte es in seiner Rede auf den Punkt: "Nicht wir sind die Dickschädel, sondern die Geschäftsleitung." Die Gewerkschaften stünden jederzeit für Tarifverhandlungen zur Verfügung, es sei doch das Mindeste, dass man wenigstens mal miteinander rede.
Sollte das aber auch im neuen Jahr nicht der Fall sein, wird eine weitere Ausweitung der Streikaktionen unumgänglich sein.