SWR lehnt ein Schlichtungsverfahren ab
Tarifverhandlungen beim SWR vorerst gescheitert
Foto: Hermann Ernst
Nach der neunten Verhandlungsrunde im SWR am gestrigen Dienstag müssen die Verhandlungen zumindest bis auf Weiteres als gescheitert gelten. Selbst den von den verhandelnden Gewerkschaften vorgebrachten Vorschlag zur Durchführung einer Schlichtung lehnte der SWR ab.
SWR-Verwaltungsdirektor Büttner hatte zuvor in der Verhandlungsrunde an seinem bereits in der letzten Runde vorgelegten Angebot festgehalten und klar gemacht, dass es aus seiner Sicht auf keinen Fall mehr geben könne. Das Angebot bedeutet mit einer linearen Steigerung von ca. 2,5 % pro Jahr noch nicht einmal ein Viertel der Forderung der Gewerkschaften (10,5 % p.a.), sondern bleibt auch um mehr als die Hälfte hinter dem Tarifabschluss im Öffentlichen-Dienst der Länder zurück (ca. 5,4 % p.a.). Klar ist: Ein derart schlechtes Angebot können wir nicht annehmen, denn damit wäre die Abkopplung vom ÖD-Abschluss, der bisher immer der Maßstab für Tarifabschlüsse im ÖRR war, dauerhaft in Stein gemeißelt.
Um einen konstruktiven Ausweg aus der verfahrenen Situation zu suchen, hatten die verhandelnden Gewerkschaften eine Schlichtung vorgeschlagen. Doch selbst darauf wollte sich Büttner bislang nicht einlassen. Die einzig mögliche Antwort kann daher nur lauten: Ausweitung des Arbeitskampfes in den nächsten Wochen und Monaten mit möglichst großer Unterstützung innerhalb der Belegschaft.